Bericht "HopeProject"
Hallo ihr Lieben!
Kurz vor Weihnachten hatten wir Geld gesammelt, um Kindern und Familien in Nairobi ein Weihnachtspaket in Form von Schulsachen und Schuhen für bedürftige Kinder und Lebensmitteln für deren Familien geben zu können. Hier nun ein Bericht, was daraus geworden ist:
Insgesamt sind Spenden für mehr als 500 Weihnachtspakete eingegangen – das ist viel mehr als wir zu hoffen gewagt hatten. Deshalb haben wir es nicht mehr geschafft, alle Pakete noch vor Weihnachten zu verteilen. Der Hauptgrund dafür ist, dass wir für die Schuhe der Kinder mit „Bata Shoes“, einem lokalen Schuhfabrikanten zusammengearbeitet haben. Uns war es wichtig, dass wir den Kindern nicht „irgendwelche Schuhe“ geben, sondern Schuhe, die eine wirklich gute Qualität haben. Leider hat sich hier dann die Lieferung verzögert, aber ich denke, dass Qualität hier vor Zeit geht, ist auch in eurem Sinne.
Der Freude der Kinder hat die Verspätung jedenfalls keinen Abbruch getan, das kann ich Ihnen versichern. Gerade in dieser Woche waren wir wieder in einer Schule und haben dort insgesamt 87 Pakete verteilt und es ist kaum in Worte zu fassen, wie glücklich diese Kinder waren. Schon bei unserer Ankunft wurden wir singend und tanzend empfangen und die Freude und Dankbarkeit, die in den Gesichtern dieser jungen Menschen stand, hat mich und unser ganzes Team sehr bewegt.
Da bis auf die Schuhe alle anderen Bestandteile des Pakets schon vor Ort waren, hatten einige unserer Mitarbeiter bereits alles vorbereitet und wir mussten das Paket nur noch um die jeweiligen Schuhe ergänzen. Auf jeder Packung stand bereits der Name des jeweiligen Kindes. Zur Sicherheit wurde nochmals abgeglichen, ob auch alle Namen mit der Liste der lokalen Sozialarbeiterin übereinstimmten. Diese kennt alle diese Familien persönlich, wodurch sichergestellt ist, dass die Pakete wirklich auch zu bedürftigen Familien kommen.
Als alle Vorbereitungen abgeschlossen waren, wurden wir nochmals von der Schulleitung offiziell begrüßt. Auch wurde uns von vielen Stellen aufgetragen, euch – die das alles möglich gemacht haben – ganz herzlich zu grüßen und Ihnen von Herzen zu danken. Das möchten wir an dieser Stelle natürlich sehr gerne weitergeben.
Danach wurde wieder zusammen gesungen. Für mich persönlich ist das immer wieder der ergreifendste Moment eines solchen Tages. Es mag eine subjektive Wahrnehmung sein, aber ich habe dabei immer das Gefühl, dass ich noch niemals Menschen so laut und mit so viel Hingabe singen gehört habe wie afrikanische Schulkinder, die ihre Dankbarkeit und Freude ausdrücken.
Am Anschluss hatten wir beide dann auch noch die Möglichkeit, zu den Kindern zu sprechen, sie zu ermutigen und ihnen Hoffnung zu geben. Dies liegt uns neben der reinen Versorgung besonders am Herzen Die Schüler sollen nicht „nur“ die Lebensmittel und Schuhe mit nach Hause nehmen, sondern auch das Wissen, dass jeder einzelne von ihnen etwas Besonderes ist und mit seinen Gaben und Talenten die Möglichkeit hat, etwas aus seinem Leben zu machen, seine eigene Zukunft aktiv zu gestalten und sein Umfeld positiv zu verändern.
Nach diesem Teil ging es dann an die Verteilung der Pakete. Wenn man sich die Schuhe mancher Kinder angeschaut hat, konnte man sehen, dass diese neuen Schuhe wirklich eine gute Investition waren. Aber was wir vor allem sahen waren ganz viele strahlende Gesichter und leuchtende Augen. Das in einem Brief zu transportieren ist schwierig, aber ihr könnt euch sicher sein, ihr habt mit eurer Spende ganz viel bewirkt. Dieses Paket ist so viel mehr als die Summe seiner Bestandteile. Es ist für diese Kinder und ihre Familien ein Paket voller Hoffnung. Das wurde uns bei den Gesprächen mit den Sozialarbeitern und Lehrern auch nochmal versichert. Viele der Eltern haben durch Corona ihren Job verloren oder zumindest ein viel geringeres Einkommen. Der Staat lässt sie mit diesen Problemen weitgehend alleine. Alle diese Familien kämpfen hart, um irgendwie ein Einkommen zu generieren. Besonders herausfordernd ist die Situation übrigens im Januar. Da Anfang des Jahres der Großteil des Schulgeldes bezahlt werden muss, nehmen viele Eltern Kredite auf, die jetzt zurückgezahlt werden müssen und das macht die Situation nicht leichter. Das Paket, dass wir den Kindern und Familien durch eure Hilfe geben konnten, ist deshalb ein wirklich großer Lichtblick.
Am Schluss haben wir übrigens jedes der Pakete in eine Tüte gepackt, dass die Kinder sie nach der Schule besser nach Hause bringen können. Es ist natürlich ein bisschen schade, dass das Paket zumindest diese Familien nicht mehr an Weihnachten erreicht hat. Aber ich bin mir sicher, dass für viele dieser Familien an diesem Tag eine Art zweites Weihnachten war. Und da es eben nicht an Weihnachten kam, sondern danach, und damit zu einem Zeitpunkt, an dem die Not noch größer ist, war die Freude in den Familien vermutlich fast noch größer.
Abschließend bleibt uns nur, uns im Namen all dieser Menschen nochmals ganz herzlich bei euch zu bedanken! Eure Spende hat so viel Freude und Hoffnung bei ganz vielen Menschen bewirkt. Sehr wahrscheinlich sind alle Kinder auch am nächsten Tag immer noch mit einem Strahlen aufgewacht. Ich hoffe, die Bilder können zumindest ein bisschen von dieser Freude und Dankbarkeit transportieren.
Für mehr Eindrücke könnt ihr uns gerne in den sozialen Medien folgen. Hier findet ihr z.B. auf Instagram in den Story-Highlights unter „Hope Project“ auch einen ausführlichen Bericht mit weiteren Bildern und Videos über unsere Erlebnisse. Wir hoffen aber, wir konnten zumindest ein Stück dieser Dankbarkeit weitergeben, denn schließlich wart und seid ihr es, die alles das durch eure Spenden möglich gemacht haben – herzlichen Dank dafür!
Liebe Grüße aus Nairobi
Marco & Joy